Spruch des Tages:

  • Leben. Eine Zumutung! Aber muss ja.

Samstag, 25. Februar 2012



Tag 5

Wie dekadent. Ich bin bis neun Uhr im Bett geblieben und hab auf’s Frühstück gepfiffen. Stattdessen bin ich bei schönstem Wetter durch den Kurpark Richtung Dorf marschiert. Schnurstracks in die nächste Apotheke um eine Packung Aspirin zu holen. Der Hals tut immer noch weh und die Nebenhöhlen entwickeln ein bedenkliches Eigenleben.

Außerdem musste ich das verpasste Frühstück irgendwie ausgleichen, in diesem Fall mit einer Brezel. Danach habe ich mich - ganz Kurgast – auf ne Parkbank gepflanzt und den Schwänen dabei zugesehen, wie sie übers Eis gerutscht sind.

Heute bin ich irgendwie antriebslos. Vielleicht auch durch die Erkältung, ich fühle mich matt und ohne Kraft. Jedenfalls würde es mir überhaupt nichts ausmachen, mich sofort wieder ins Bett zu verkriechen und gar nichts mehr zu machen. Ich mag auch niemanden sehen. Heiko hat gesagt, ich soll die Dinge hier annehmen, mich einfach fallen lassen und darauf vertrauen, dass das schon alles seine Richtigkeit hat und gut wird. Tatsächlich denke ich über gar nichts nach. Ich habe das Gefühl in meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Die Therapeutin gestern war ganz begeistert, dass ich so derart entspannt war und loslassen konnte. Ich glaube, es liegt an der totalen Gleichgültigkeit, die ich momentan empfinde. Ist das überhaupt eine Empfindung? Egal. Jedenfalls interessiert mich nichts und niemand. Ich mache keine Pläne für den Tag, sondern lass mich einfach treiben. Ich denke über nichts nach. Einladungen zu gemeinsamen Unternehmungen lehne ich ab. Es kostet mich eine Riesenüberwindung auf den Flur zu gehen, wo alle zusammen sitzen.
Wenn ich meinen Psych richtig verstanden habe, dann findet am Montag die erste Sitzung statt. Höchste Zeit!

Ich habe den Spiegel abgehängt!

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